Podcast-Folgen

Ep. 78:

Der große Mief: Donnerbalken, Wasserklo, Trockentoilette

Wie ein englischer Priester den Stuhlgang revolutionierte, um die Cholera zu bekämpfen

Es begann 1858 mit dem großen Gestank – „The Big Stink“, wie ihn die Londoner nannten: Das Wasser der Themse stand niedrig, die Fäkalien, die ungeklärt in den Fluss geleitet wurden, verseuchten das Trinkwasser, schon bald forderte die Cholera tausende Opfer. Der englische Priester Henry Moule begann deshalb mit Kompost-Toiletten zu experimentieren, die er schließlich zur Marktreife brachte und in Folge ein großes Geschäft mit diesen als „Trockentoiletten“ patentierten Bedürfnis-Eimern machte.

Ep. 77:

WM 74: Die Provinzweltmeisterschaft

Ein deutscher Sommer ohne Märchen

Fußball-WM in Deutschland: kein Geld, allgegenwärtige Terrorgefahr, ein ausgedehntes Tiefdruckgebiet über Mitteleuropa und als Höhepunkt singen die Fischer-Chöre „Das große Spiel wird gleich beginnen“ – begleitet von Freddy Quinn. Das wird ein Fest! Axel Naumer wird uns in dieser Folge beweisen, dass es höchst unterhaltsam und spannend sein kann, über eine Weltmeisterschaft zu reden, ohne einen Blick auf das eigentliche Spiel zu werfen.

Ep. 76:

Moskau und das dritte Rom

Wikinger, Mongolen, Slawen: Wie der Mythos vom großrussischen Reich entstand.

Was hat die Palastgarde des Basileus, des obersten Herrschers des oströmischen Reiches in Konstantinopel, mit den Wikingern und der Gründung Kiews zu tun? Warum hat der Adler im Russischen Wappen zwei Köpfe aber drei Kronen? Und wie hängt das wiederum mit dem heutigen Krieg in der Ukraine zusammen?

Ep. 75:

Die Guillotine und der Koch

Wie die Michelin-Sterne nach Deutschland kamen.

Was haben die französische Revolution und die Guillotine mit der Haute Cuisine zu tun? Warum erfindet ausgerechnet ein Reifen-Hersteller die Sterne, die bis heute für herausragende Kochkunst stehen? Was unterscheidet die Haute von der Nouvelle Cousine? Und wieso musste Eckart Witzigmann unbedingt in Paris auf dem Wochenmarkt einkaufen, um in München zu kochen?

Ep. 74:

Isaac Löwenstein: Preuße, Jude, Soldat

Ein Tagebuch aus dem besten aller schlechten Zeitalter für Juden.

Isaac Löwenstein ist preußischer Soldat, stolz auf seinen König und Jude – niemand empfindet das im 19. Jahrhundert als Widerspruch. Tatsächlich gelten erstmals in Preußen für Menschen jüdischen Glaubens Freiheiten, die sie zuvor nie hatten. Sie dürfen studieren, ihren Beruf und ihren Wohnort frei wählen. Aber sie müssen deshalb auch – wie alle anderen – zum Militär.

Ep. 73:

Haarmann mit dem Hackebeilchen (Teil 2)

Der unsterbliche Serienmörder

24 Morde konnten Fritz Haarmann nachgewiesen werden. „Ihr bringt mich nicht um, ich kehre wieder. Ja, ich bin ewig mitten unter euch.“ Diesen Spruch hat sich der Serienmörder für seinen Grabstein gewünscht und eine öffentliche Hinrichtung. Sowohl ein Grabstein als auch ein breites Publikum bei seinem Tod blieben ihm verwehrt. Erst in den 1970er Jahren wurde sein Schädel eingeäschert und anonym beigesetzt, und doch hat er seinen Willen bekommen: Denn in gewisser Hinsicht ist Fritz Haarmann unsterblich – und wir alle tragen dazu bei.

Ep. 72:

Haarmann mit dem Hackebeilchen (Teil 1)

Der freundliche Serienmörder aus Hannover

„Warte, warte nur ein Weilchen, dann kommt Haarmann mit dem Hackebeilchen“ sangen die Kinder 1925 auf den Straßen von Hannover – der Serienmörder Fritz Haarmann erlangte Berühmtheit mit der Art und Weise, wie er seine Opfer entsorgte.

Ep. 71:

Die Heiligen drei ???

Drei Skelette und ihr langer Weg vom Morgenland nach Köln

Vom Morgenland ins Heilige Land ins Rheinland, mit Zwischenstationen in Indien, Konstantinopel und Mailand, Endstation der drei ist Köln. Dort liegen sie seit nunmehr über 860 Jahren – beziehungsweise das, was nach diesem langen Weg von ihnen übrig blieb: drei Skelette. Um die Gebeine der „Heiligen Drei Könige“ soll es sich handeln. Ihnen zu Ehren bauten die Kölner nicht nur einen prachtvollen goldenen Schrein, sondern noch einen zweiten, größeren Schrein, den heutigen Kölner Dom.

Ep. 70:

Diesseits und Jenseits von Afrika

Tanja Blixen und der koloniale Traum

„Ich hatte eine Farm in Afrika“ – so beginnt der berühmteste Roman der dänischen Schriftstellerin Tanja (oder auch Karen) Blixen. Es ist eine Geschichte voll Leidenschaft, Liebe, Abenteuer und Sehnsucht und spielt zum größten Teil an ihrem Sehnsuchtsort: einer Kaffee-Farm im heutigen Kenia. Viele dürften aber weniger den autobiographischen Roman kennen, dafür aber den Film, der daraus entstand: „Jenseits von Afrika“ – mit Meryl Streep, Robert Redford und Klaus Maria Brandauer in den Hauptrollen.

Ep. 69:

Die Verbrecherkönigin von New-York

Marm Mandelbaum: Von der Hausiererin zum Unterweltboss

Der erste Boss war eine Frau: Korruption, Einbrüche, Diebstahl, Hehlerei, Schutzgelderpressung – all das waren Fredericka „Marm“ Mandelbaums Geschäftsfelder, lange bevor die Herren der Schöpfung das organisierte Verbrechen für sich entdeckten.